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Jette Jordbaer

von Jette Jordbaer, veröffentlicht: Donnerstag, Vatertag, Christi Himmelfahrt, 09. Mai 2024, 10:52 Uhr


Dudelsack spielende Gespenster


Gespenster mit Dudelsack


  1. Hat sie einen an der Klatsche?
  2. Kein Vatertags-Blogpost!
  3. Die Morgenseiten
  4. Das Grusel-Handbuch
  5. Passender Titel?
  6. Vatertag in Glenelg
  7. Abschließender Hinweis
  8. Dudelsack-Filme
  9. Meine Bücher


Hat sie einen an der Klatsche?

HÖ? Was is´ das denn für´n Blogpost-Titel, fragst du dich jetzt sicher zurecht. Wie kommt sie denn plötzlich auf so´n komischen Firlefanz?

Hat sie etwa einen Sprung in der Schlüssel? Sind bei ihr noch alle Schrauben fest? Sind bei ihr die Latten aus´m Zaun gefallen? Hat ihr jemand ins Hirn gesch...? (Pardon!) Hat sie einen an der Hacke? Ist ihr die Sicherung durchgebrannt? Ist sie jetzt total Banane? Hat sie Tinte gesoffen? Ist sie jetzt total bematscht in der Birne? Ist sie von einem Affen gebissen worden? Ist sie mondsüchtig?

Nee, nee. Das hat schon alles seinen Sinn und Zweck. Glaube mir.


Kein Vatertags-Blogpost!

Als ich heute Morgen ins Internet ging, dachte ich: Oh, mein Gott. Wann habe ich denn meinen letzten Blogpost geschrieben? Ist das denn schon wieder so lange her? Gefühlt habe ich erst gestern einen verfasst. Aber na gut. Gefühle können täuschen.

Na ja, aber auf jeden Fall habe ich gedacht: Was kann ich denn heute mal wieder Schönes schreiben, um dein Herz zu erfreuen? Heute ist ja Vatertag. Und Christi Himmelfahrt. Aber über den Freudentag einiger schon am Morgen angeheiterter Väter (Hoffentlich nur ein Klischee! - Tut mir leid, wenn ich jemandem an dieser Stelle auf den Schlips getreten bin, das war wohl mal wieder sehr despektierlich) wollte ich eigentlich nix aufs digitale Papier bringen.

Was macht man eigentlich, wenn das Hirn am Vatertag komplett leer ist? Wie ein leergefegtes Bierfass-Kellergewölbe? Was schreibt man denn da? Jetzt denkst du dir sicherlich: Wenn man nix zu sagen hat und nicht weiß, worüber man schreiben soll, dann schreibt man halt nix und hält einfach die Klappe, richtig?

Irrtum. Das sollte man tunlichst vermeiden. Das is´ nich´ schriftsteller-like, aber mal so gar nich´. Ich habe gelesen, wenn man schreiben lernen will, seine Kreativität steigern und seine (in Anführungsstrichen) ´Angst´ vor dem leeren Blatt Papier überwinden möchte, dann sollte man sich tunlichst an die "Morgenseiten" gewöhnen. Ja, aber was sind jetzt eigentlich die Morgenseiten?


Die Morgenseiten

Als ich zum ersten Mal von diesem ungeheuerlichen Wort Notiz nahm, dachte ich, damit wäre das Lesen einer Tages- oder Morgenzeitung gemeint, die man lesen würde, um sich mit neuen Ideen aufzutanken. Aber nein.

Man soll sich direkt nach dem Aufwachen hinsetzen und mit der Hand ganze drei (DIN-A4?)-Seiten schreiben. Ungefiltert. Mit allen Fehlern und Irrungen und Wirrungen. Ohne Korrektur. Aufs leere Papier. DREI SEITEN? MIT DER HAND? SOFORT? NACH DEM AUFWACHEN? Bei dem, der sich das ausgedacht hat, PIEPT´S wohl!!! Na ja, aber gut. Wenn man mal weglässt, dass bei demjenigen, der das vorgeschlagen hat, nicht alles ganz fest sitzt: Man soll einfach alles aufschreiben, was einem in den Sinn kommt und was man mit allen Sinnen in dem Moment aufnimmt.

Das ist im Grunde ein bisschen so wie meditieren, nur, dass man dabei den Stift in seiner Hand bewegt. Also jetzt gerade - wo ich diesen Text hier verfasse - höre ich zum Beispiel draußen - da mein Fenster ein Spalt breit geöffnet ist - ein Kind weinen. Und dazwischen hustet jemand. Hört sich an wie ein Opa. Vielleicht ein Vater? Der heute FATA-TAG feiert? Und sich an seinem Morgenbier verschluckt hat?

Ach, was. Also, ich hatte heute wirklich keine Idee, worüber ich schreiben könnte, habe mich aber trotzdem hingesetzt und - wie du siehst - mal wieder ein paar Sätze rausgehauen. Unvorstell-unfassbar.


Das Grusel-Handbuch

Ja, aber wie komme ich jetzt eigentlich auf ´Dudelsack spielende Gespenster` fragst du dich sicherlich schon die ganze Zeit. Wie zum Henker ist sie auf diesen Titel gekommen? Und was wird sie mir jetzt hier noch weiter auf dem merkwürdig anmutenden Tablett servieren, wenn ich diesen Text weiter mit meinen Pupillen verfolge?

Ja, also ich versuche ja im Moment das Schreiben zu lernen und ein bissl kreativer und offener zu werden. Und da kam mir eine Kreativitätstechnik in den Sinn. Du schnappst dir einfach ein Buch, öffnest es an irgendeiner vermaledeiten Stelle, fährst mit deinem Zeigefinger die aufgeschlagene Seite entlang und stoppst irgendwo. Und dann nimmst du das Wort, auf dem dein Zeigefinger ruht. Oder du nimmst auch noch die vorangehenden oder nachfolgenden Verben oder Adverbien hinzu. Oder nimmst gar den ganzen Satz, der sich da vor deinen Augen wie eine herrliche Landschaft auftut. Und dann schaust du, ob oder inwieweit du damit etwas anfangen kannst.

Ich hatte mir letztens Das Grusel-Handbuch von Paul van Loon aus der Kinderbuchabteilung ausgeliehen. Habe oben besagte Technik angewandt, ja, und bin bei den Dudelsack spielenden Schlossgeistern respektive ´Gespenstern´ gelandet. Siehst du? Das Schloss hat mein Gehirn schon - ganz kreativ - hinzugespuckt, äh, gedichtet.


Passender Titel?

Vielleicht passt der Titel ´Dudelsack spielende Gespenster´ ja doch ganz gut zum Vatertag heute. Also, ich meine, Dudelsack wird oder wurde doch recht häufig oder recht ausschließlich von Männern gespielt, oder? Von Männern, die knielange, grün-rot-karierte Röcke, auch Kilts genannt, trugen, wo der kleinste Luftzug schon für die größte Erfrischung untenrum sorgte.

Aber - ach, du grüne Neune - ich weiche ja schon wieder vom Thema ab. Also, nix wie und schnell wieder zum eigentlichen Knotenpunkt zurück.

Oh, mein Gott, ich weiß jetzt gar nicht, wie ich aus dieser Nummer wieder rauskommen soll. Aber gut, ich werde es versuchen. Ich werde meine Gehirnwindungen anstrengen, die imaginativen Ärmel hochkrempeln und mir Mühe geben, um diesen Blogpost noch erquickend abzuschließen. Ich will doch nicht, dass du mir mit einem langen Gesicht von dannen ziehst.


Vatertag in Glenelg

Also, pass auf. Ich tue jetzt etwas, was ich eigentlich gar nicht vorhatte. Ich werde tatsächlich etwas zum Thema Vatertag schreiben. Gott im Himmel, ich muss wirklich mondsüchtig sein. Aber gut. Ich erzähle dir ganz kurz, wie Vatertag in einem kleinen Dorf in Schottland traditionell gefeiert wurde und noch immer wird.

Es is´ nämlich so - und das hier is´ jetz echt und wahrhaftig keine Lüge, wenn ich dir jetzt und hier davon berichte - dass es im nordwestlichen Schottland einen kleinen Ort namens Glenelg gibt, der in den Highlands liegt und nicht mal 2000 Seelen zählt. Das Dorf (oder darf man es gar schon ein Städtchen nennen?) gehört natürlich zu einer Grafschaft. Und wo eine Graftschaft ist, da gibt es natürlich auch so was wie ein Schloss oder eine Burg. Nee, belassen wir´s mal bei einer Burg. Also, diese Burg gehörte einst - zu Zeiten, da die Minne ihre prächtigsten Blüten trieb - dem starken, männlichen Grafen Sir Acair Finley, der - welche Überraschung - doch ach zu gerne Dudelsack spielte.

Dazu lud er regelmäßig seine adeligen Freunde - Grafen und Barone - ein, die auch alle und nur zu gerne ihre männlichen Dudelsäcke hervorholten, sobald sie mit der Kutsche bei ihm vorfuhren.

Und am Vatertag - als der Sohnemann Jesus mit starken Armen seinen Stein vor seiner Höhle fortgerollt und zu seinem über alles geliebten Vater in den Himmel hinaufgeschwebt oder die Himmelsleiter zu ihm hinaufgekraxelt war (ich weiß nich´ so genau, wie er das gemacht hat, aber gut, ist ja auch egal). Jedenfalls am Vatertag und Christi Himmelfahrt, da erlaubte der Graf Sir Finley, dass alle Väter des Dorfes - also auch diejenigen, die nicht mit blauem Blut gesegnet waren - zu ihm auf die Burg kommen und den geliebten, dicken Dudelsäcken lauschen durften.

Diese wunderbare Tradition in Glenelg im nordwestlichen Schottland auf der Burg von Sir Acair Finley, rührte eines jeden Mannes Herz an, da dort nicht nur viel Scotch die Rinne runterrann sondern auch Haggis die hungrigen Mägen füllte, und Sir Finley und seine Freunde ganz herrlich dudelsackeln und die anderen Männer und Väter verzückt den quengelnden Tönen der großen, nudel-gurken-langen, flötengespickten, großen Säcke lauschen konnten.

Diese über alles geliebte, alljährliche Tradition wäre auch auf immer und ewig bestehen geblieben, wenn der Graf nicht eines Tages den Flötensack ermattet beiseite gelegt hätte und ins Jenseits hinübergewandelt wäre.

Doch bevor die mannesstarke Flamme seines Lebens heruntergebrannt war und die schweren Felle, Teppiche oder Gobelins von seinen treuen Kammerdienern vor den Fenstern fortgezogen wurden, damit Sir Finleys Seele entschweben und Ruhe finden konnte, beschloss dieser jedes Jahr - wenn Jesus in den Himmel auffuhr, um seinen über alles geliebten Vater wiederzusehen - mit seinen Freunden - aus den überidischen Gefilden, in denen sie weilten - auf die Erde und seine geliebte Burg nach Glenelg zurückzukehren, um am Vatertag als Dudelsack spielendes Gespenst die Herzen aller rotblütigen Väter von Glenelg zu erfreuen und jedem Manne, der auf diesem heiligen, geliebten Fleckchen Erde weilte, zu huldigen.

So! Und wenn der Titel dieses Blogposts jetzt nicht zum Text passt, dann weiß ich auch nich´ weiter.


Abschließender Hinweis

Aber hier - an dieser Stelle - möchte ich nicht versäumen noch einen kleinen, abschließenden Hinweis zum Leben des Grafen einzuräumen:

Sir Acair Finley hatte nämlich zeitlebens weder einen Sohn noch eine Tochter, die an diesem Ehrentag mit ihm sein Vater-Sein und auch nicht seine Männlichkeit hätten feiern können. (So wie Gott mit Jesus gefeiert hat, als er endlich bei ihm im Himmel war.) Schon ein bissl absurd, gell? Aber nun gut. Man kann nicht alles im Leben haben. Aber die Feste feiern, wie sie fallen, das kann man schon.


Dudelsack-Filme

1. Schottische Dudelsackklänge auf Burg Kreuzen

In dem ersten Film, den du dir anschauen kannst, wenn du auf den Link oben klickst, sieht man übrigens auch Dudelsack-Spielerinnen ;)

2. Wie funktioniert ein Dudelsack wirklich?


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Meine Bücher

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